Wichtigste Regeln fürs Training!
Die Kontrolle im Training sollte sich ausschließlich darauf beziehen, dass innerhalb von Übungslagen, Fehlverhalten, Fehlverknüpfungen sowie die Unlösbarkeit der Lage analysiert und besprochen werden sollte um zu schauen, was bearbeitet und verbessert werden kann, bzw. welche Probleme aufgetreten sind um diese für die reale Lage letztlich lösbar zu machen.
Das heißt auch dass Übungssuchen egal welcher Länge und welcher Übungsstufe grundsätzlich so zu legen sind dass der HF keine direkte Einflussnahme durch „besseres Wissen“ auf den Hund ausüben kann. Suche ist Suche...und zwar für das Team und nicht nur für den Hund!
Was soll das heißen?
Innerhalb vieler beobachteter Trainingseinheiten ließ sich wiederholt folgendes Verhalten der HF und Hunde beobachten:
- HF kontrolliert abgesuchte Gebiete, Räumlichkeiten visuell nach
- HF verliert während der visuellen Kontrolle seinen Hund aus den Augen
- HF beschicken dadurch, vielfach bereits abgesuchtes Terrain durch den Hund, erneut,
- HF ist unsicher bei der Deutung verschiedener unklarer Verhaltensweisen seines Hundes
- HF können durch optische Einschätzung selten sicher sagen ob der Hund eine Anzeige liefert die er bedingt durch etwaige Umstände nicht durch Bellen bestätigt.
- HF kontrollieren Anzeigen bevor sie den Hund „bestätigen“ durch eigens Naschsehen, wenn sie niemand selber bestätigt oder auf Fehlverhalten aufmerksam macht.
- HF drücken ihren Hund in eine Anzeige, da sie den Helfer gesehen haben, den der Hund zuvor offensichtlich „überlaufen“ hat.
- HF bestimmen den Punkt der Anzeige
- HF suchen angegebenes Gelände im Verlauf einer Suche immer akribischer ab, ohne darauf zu achten, dass ihnen ihr Hund vielleicht ein „Nicht vorhanden sein einer VP“ bereits deutlich angezeigt hat.
..............und viele solcher Beispiele mehr!!!
Die Problemstellungen die bei dem Hund auftreten wurden ja bereits innerhalb des ersten Seminars ausführlich angesprochen und finden ihre Weiterentwicklung in dem oben genannten Bereich.
Dass Auffinden des Helfers innerhalb des Trainings hat nicht die oberste Priorität, sondern das lösen der unbekannten Lage für Hund sowie HF als auch als Team. Gelingt dies nicht, machen wir dem Hund nicht dadurch klar was er soll, indem wir das Training für Hund und HF lösbar machen, sondern dadurch, dass wir im Anschluss erkannte Probleme auch entsprechend sorgfältig bearbeiten.
Fragen die wir uns stellen sollten!
1. Was hat der Hund nicht verstanden?
2. Was hat der Hund nicht umgesetzt, umsetzten können?
3. und warum ist dies nicht geschehen?
4. Wie können wir dieses Problem bearbeiten?
5. Wie sieht das im Ergebnis gewünschte Verhalten aus?
6. Welchen Einfluss hat das Verhalten des HF auf den Hund?
Hierzu ist unbedingt ein vertrauensvolles und sachliches Umgehen im Miteinander notwendig. Wir nehmen unsere Kollegen weder auf die Schüppe noch lassen wir sie wissentlich in Fallen tappen. Tests sind immer so anzulegen, dass mindestens einer die Kontrolle über die Situation hat und im Bedarfsfall eingreifen kann um nachfolgende Problemstellungen zu vermeiden.
Keiner hat den BESTEN HUND, nur eine gute, harmonisierende, Hand in Hand arbeitende Gruppe kann im Ernstfall erfolgreich sein.
Wie sollte nun ein Training gestaltet sein?
Aus all diesem Wissen ergibt sich für uns folgender logischer Aufbau.
1. Trieb- und Motivationsaufbau
2. Konditionierung der Bestätigung
danach
1. Erlernen der notwendigen Grundverhalten durch den HF
2. Übertragung auf den Bezugshelfer
3. Weiterentwicklung durch bereits bekannte Helfer
4. Überprüfung durch Einfügen völlig fremder Personen, auch fremder Personengruppen ( gemeint sind
eher untypische Trainingshelfer, Kinder ect)
immer wieder einzufügen
1. Trieb und Motivationsförderung
2. Anzeigenübungen
weiterführend
1. Nasenarbeit
2. Witterungsausarbeitung
3. Revieren ( falls gewünscht)
4. Kombination der erlernten Elemente
Nicht vergessen!
Immer wieder Grundschritte trainieren!!
Erst nach entsprechender Erfolgskontrolle Zusammenfügen der Elemente mit bald folgender erneuter Überprüfung in Form von Fremdlagen und Situationen.
Hier auftretende Fehler entsprechend bearbeiten und ansonsten dem Hund sowie dem Hundeführer die Möglichkeit geben über das gemeinsame erarbeiten von immer neuen oder veränderten Lagen, sowie Trainingsorten und Ansprüchen, Erfahrungen zu sammeln.
Auftretende Probleme sind keine Rückschritte, sondern ein Zeichen für ungünstige oder falsche Verknüpfungen, die möglichst frühzeitig bearbeitet werden sollten.