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Das Tempo des Hundes auf der Spur im Mantrailing

Im Mantrailing stellt sich immer wieder die Frage, ob der Hund nun langsam oder schnell arbeiten sollte. Sollte er mit einem schnellen Tempo beginnen oder sich eher langsam und konzentriert auf der Spur bewegen? 

Die Antwort darauf hängt von verschiedenen Faktoren ab, und die Meinungen dazu gehen auseinander.

Motivation und Tempo

Nicht jeder Hund ist von Natur aus ein "schneller" Hund. Manche gehen ihren eigenen Interessen nach, was zu Motivationsproblemen führen kann. Um diese Herausforderungen zu meistern, legen wir den Fokus auf die Motivation des Hundes. Besonders zu Beginn nutzen wir Übungen, die den Hund durch Ablenkungen und das Jagdspiel motivieren.

Der „Intensity“-Ansatz

Eine zentrale Übung zur Motivationssteigerung ist der sogenannte „Intensity“-Ansatz. Hierbei sehen die Hunde den zu suchenden Helfer bei einem gut gewählten Sichtausschluss weglaufen und werden dann in einem Jagdspiel auf die Spur des Helfers gesetzt. Dies schafft eine stabile Motivationsgrundlage und hilft dem Hund, sich zielgerichtet auf die Spur zu konzentrieren.

Durch diese Technik lernen die Hunde, sich auf ihre individuelle Geruchsspur zu fokussieren und den Trail selbstständig abzulaufen. Der Hundeführer (HF) kontrolliert dabei den Leinenzug und muss den Hund nicht direkt führen. Stattdessen reagiert er auf das Verhalten des Hundes und erkennt durch dessen Bewegungsmuster, wann der Hund in die richtige oder falsche Richtung arbeitet.

Variationen der „Intensity“-Übung

  • Intensity: Der Hund wird auf die Spur gesetzt und muss diese ohne Ablenkung verfolgen.

  • Delayed Start Intensity: Der Hund startet später und muss sich konzentriert auf die Spur begeben.

  • Scent Article Start Intensity: Ein Geruchsartikel wird verwendet, um den Hund auf die Spur zu bringen.

Diese Übungen helfen, die Motivation des Hundes weiter zu steigern und eventuelle Probleme im Training zu lösen.

Selbstständigkeit und Fehlerkorrekturen

Sobald der Hund verstanden hat, wie er seine Spur verfolgen soll, kann er in gewissem Maße selbstständig arbeiten. Der Hundeführer muss ihm Vertrauen entgegenbringen und das richtige Verhalten erkennen. In Fällen von Spurverlust oder einem ungestümen Lauf kann der Hund mit gezielten Korrekturen wieder auf den richtigen Weg gebracht werden. Diese Korrekturen sind jedoch nur wirksam, wenn der Hund die Grundprinzipien des Trails bereits verstanden hat.

Die Bedeutung der Bewegungsmuster

Der Hund zeigt durch seine Bewegungsmuster, wo die Spur verläuft und wo sie nicht verläuft. Der Hundeführer lernt, diese Muster zu lesen und auf Veränderungen im Trail zu reagieren. Diese Fähigkeit entwickelt sich mit zunehmendem Verständnis für die Arbeit des Hundes und dem Vertrauen in dessen Fähigkeiten.

Fazit: Motivation und Tempo im Einklang

Das Tempo des Hundes sollte immer an die jeweiligen Bedingungen angepasst werden. Die Motivation spielt eine zentrale Rolle, da sie den Hund fokussiert und sicher auf der Spur arbeiten lässt. Ein schneller Wechsel zwischen Trailanfang und -verlust kann für den Hundeführer zwar herausfordernd sein, doch das Arbeiten in kleinen, überschaubaren Schritten führt zu einem erfolgreichen Ergebnis. Der Hund wird sicherer und konzentrierter, und der Hundeführer kann ihn besser lesen.