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Intensity-Übung: Motivation für erfolgreiches Mantrailing

„Es ist nicht schwierig. Es ist nicht hart. Verwendet den Intensity, um Mantrailing zum größten Spaß zu machen, den der Hund tun kann.“
– K.J. Kocher

Was ist die Intensity-Übung?
Intensity ist eine kurze, fokussierte Motivationsübung, die den Hund gezielt auf eine vorgegebene Spur bringt – und das mit einem hohen Spaßfaktor. Sie folgt klaren Regeln und eignet sich für Hunde jeden Alters, Ausbildungsstandes und jeder Rasse. Ziel der Übung ist es, die Nasenleistung des Hundes frühzeitig zu aktivieren und zu bestärken.

Aufbau und Ablauf der Intensity-Übung

  1. Vorbereitung des Geländes
    Wählen Sie eine große, freie Fläche, idealerweise eine Wiese, mit möglichst geringem Ablenkungsgrad. Ein natürlicher Sichtausschluss, wie eine Gebäudeecke, Hecke oder ein Container, schafft ideale Voraussetzungen.

  2. Startbereich erkunden lassen
    Nehmen Sie den Hund an lockerer Leine und umrunden Sie gemeinsam den Startbereich. Lassen Sie den Hund den Bereich erkunden, sich lösen und Gerüche aufnehmen.

  3. Sichtausschluss und Fixierung
    Fixieren Sie den Hund am Startpunkt, z. B. an einer Gebäudeecke, zwischen Ihren Knien. Legen Sie das Geschirr vorher ab und ziehen es dann an. Diese Position ermöglicht eine freie Handhabung und eine gezielte Beobachtung des Hundes. Üben Sie diese Fixierung auch im Alltag, z. B. bei der Fütterung.

  4. Geruchsartikel und Ablauf
    Der „Runner“ bringt einen großen Geruchsartikel und eine passende Belohnung, legt den Artikel sichtbar für den Hund ab und verlässt das Blickfeld. Die Spur verläuft zunächst geradeaus, bevor ein Richtungswechsel und ein Versteck folgen.

  5. Prescenting und Start
    Beobachten Sie, wie der Hund erste Kopfbewegungen und Orientierungsversuche zeigt. Sobald er diese Bewegungen zeigt, erfolgt der Start gegen die Trailrichtung. Der Hund wird freigegeben und beginnt zu trailen.

  6. Trail und Beobachtung
    Nutzen Sie eine Leine von 6–7 Metern Länge, um den Hund ausreichend Raum zum Arbeiten zu geben. Beobachten Sie den Hund während des Trails – Achten Sie auf Bewegungsmuster und Richtungswechsel. Bleiben Sie immer in Bewegung, um den Hund nicht zu bremsen. Lernen Sie, sich dem Hund anzupassen, statt ihn zu kontrollieren.

  7. Ziel und Bestätigung
    Bei Fund des Geruchsartikels wird der Hund sofort bestätigt – durch Futter, Spielzeug oder eine ausgelassene „Party“ aus Freude. Seien Sie dabei ruhig und bedacht, besonders bei sensiblen Hunden. Bei Diensthunden kann eine leise Bestätigung oder das Zuwerfen von Spielzeug sinnvoll sein.

Wichtiger Hinweis:
Starten Sie immer mit einem klaren Sichtausschluss. Die gesamte Übung sollte nicht länger als 2–10 Minuten dauern, um die Motivation des Hundes zu erhalten.

Lernziele und Trainingsprinzipien

  • Ziel der Übung:

    • Fokus auf den Geruch

    • Aufbau von Motivation und Vertrauen

    • Frühzeitige Erfahrung des Hundes: „Folge der Spur = Erfolg“

  • Gestaltung durch den Hundeführer:

    • Jede Übung ist geplant, mit klarem Ziel und messbarem Ergebnis.

    • Einfache Spurverläufe, wie ein Richtungswechsel, werden als Trainingsgrundlage genutzt.

    • Systematischer Ausbau von Trainingsvarianten.

  • Korrektur und Feedback:

    • Lob bei korrektem Verhalten ist unerlässlich.

    • Bei Fehlern erfolgt eine unmittelbare Korrektur (z. B. Leinenimpuls, Unmutslaut).

    • Feedback ist ein wesentlicher Bestandteil des Lernprozesses.

  • Trainingseffekt:

    • Wiederholungen unter kontrollierten Bedingungen festigen das Verhalten.

    • Natürliche Bewegungsmuster des Hundes werden erkannt und verstärkt.

    • Neue Örtlichkeiten fördern die Generalisierung der Lernprozesse.

Hinweise zur Teamarbeit

  • Der Hund führt, der Hundeführer folgt.
    Die Kontrolle des Hundes sollte nicht den Spaß und die Motivation behindern. Vermeiden Sie, den Hund zu stark zu kontrollieren.

  • Fehler als Lernchance:
    Nutzen Sie Fehler des Hundeführers als Gelegenheit zur Weiterentwicklung. Ein gezieltes Feedback trägt zur Verbesserung bei.

Langfristige Wirkung der Intensity-Übung

  • Schnelleres und sicheres Arbeiten:
    Intensive Motivation führt dazu, dass der Hund schneller und sicherer arbeitet.

  • Erkennen der Bewegungsmuster:
    Die erarbeiteten Bewegungsmuster sind bei allen Hunden ähnlich, sodass der erfahrene Hundeführer diese bei jedem Hund „lesen“ lernt.